Presse

Katzen sollen kastriert werden

Wer eine Katze mit Freigang hält, muss sie in Mönchengladbach womöglich künftig registrieren und kastrieren lassen. Die Stadt soll prüfen, inwieweit das Vorbild aus dem Rhein-Erft-Kreis umsetzbar ist. Dort drohen bei Verstößen saftige Strafen.

MÖNCHENGLADBACH | Katzenhalter, die ihren Haustieren freien Auslauf gewähren, müssen womöglich künftig die Tiere kastrieren lassen. Dazu ist eine Registrierungs- und Kennzeichnungspflicht der Freigänger im Gespräch. Das soll eine Katzenschutzverordnung festlegen, die es in anderen Kommunen auch schon gibt. Der Rat beauftragte die Verwaltung in der letzten Sitzung 2022, über die Einführung einer entsprechenden Verordnung im nächsten Ratszug zu berichten. Auf diesen Antrag einigten sich die Ratsfraktionen und beschlossen dies ohne Gegenstimme. Einen weitergehenden Antrag über die Einführung einer Kastrationspflicht zogen die Linken nach Rücksprache mit den anderen Fraktionen zurück.

Insbesondere soll sich Mönchengladbach am Vorbild des Rhein-Erft-Kreises orientieren und dazu Stellung beziehen. Der Landkreis zwischen Köln und Düren hatte eine entsprechende Katzenschutzverordnung bereits im Januar 2020 erlassen. Darin heißt es, dass alle weiblichen und männlichen Katzen mit Freigang ab dem fünften Lebensmonat zwingend kastriert werden müssen. Dazu müssen die Tiere gekennzeichnet und in einem der Haustierregister (Tasso oder Findefix) registriert sein. Tierhalter, die das nicht tun, müssen dafür mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen. Ähnliches stand auch im Antrag der Linken für Mönchengladbach, über den aber nicht abgestimmt wurde. Über Hunde und deren Halter weiß die Stadt wegen der erhobenen Steuer ziemlich genau Bescheid, Katzen interessieren die Verwaltung hingegen bisher nicht.

Anders im Rhein-Erft-Kreis: Der Kreis reagierte mit diesem Schritt darauf, dass sich Katzen im Freien schnell vermehren. Daher kam es im Kreisgebiet zu einer Überpopulation, weshalb es zu Revierkämpfen kam, Infektionskrankheiten, Verletzungen und chronische Erkrankungen sich verbreiteten. Deshalb heißt die Kastrationspflicht auch „Katzenschutzverordnung“. Hilfe dabei bekommt das dortige Veterinäramt von Tierschutzvereinen, die freilaufende Katzen fangen und in Obhut nehmen dürfen, um sie kastrieren und registrieren zu lassen. Die Kreisverwaltung unterstützt die Tierschützer dann etwa, wenn zum Einfangen private Grundstücke betreten werden müssen. Im ersten Jahr der Satzung wurden so auch 42 Tiere eingefangen, von denen 29 kastriert werden mussten. In 15 Fällen wurden Katzenhalter angezeigt wegen angeblicher Verstöße gegen die Verordnung, was in sechs Fällen auch tatsächlich der Fall gewesen war. Diese hätten aber Einsicht gezeigt, ein Bußgeld sei deshalb im ersten Jahr der Satzung nicht erhoben worden.

Ob dies alles auch in Mönchengladbach so kommt, ist noch offen. Die Verwaltung soll auch das Betreten privater Grundstücke zum Einfangen bewerten und wie eine Verordnung auch ohne Betretungsmöglichkeit umgesetzt werden kann, so haben es die Ratsfraktionen im gemeinsamen Antrag beschlossen.

Dass die Katzenpopulation in Mönchengladbach ähnlich außer Kontrolle geraten ist wie im Rhein-Erft-Kreis, daran haben Tierschutzorganisationen in der Stadt keinen Zweifel . Die Monro-Ranch etwa hat eigenen Angaben zufolge allein im Jahr 2021 380 Streuner kastriert, in den ersten sieben Monaten 2022 waren es dann schon 250. Auch die Tiertafel Pescherhof und das Tierheim dringen schon länger auf eine entsprechende Verordnung: „Wenn eine Katze drei Mal im Jahr fünf bis sieben Junge wirft, kann man sich ausrechnen, wie schnell die Lage außer Kontrolle gerät“, sagte Jasmin Pulver vom Tierheim Mönchengladbach. Eine Kastrationspflicht in Mönchengladbach würde den Mitarbeitern der Tierschutzorganisationen auch die Möglichkeit geben, zufällig eingefangene Hauskatzen kastrieren zu lassen. Bisher sei das juristisch gesehen Sachbeschädigung, sagte Anja Langlitz von der Monro-Ranch dazu im Sommer.

Eine Kastrationspflicht war vor einigen Jahren schon einmal im Gespräch in Mönchengladbach. Eine Untersuchung des Stadtgebiets im Jahr 2017/2018 sei zu dem Schluss gekommen, dass die Kriterien in Mönchengladbach nicht erfüllt seien, so ein Stadtsprecher. Wegen vermehrter Hinweise der Tierschutzorganisationen habe man aber beschlossen, 2022 erneut Daten über die Katzenpopulation im Stadtgebiet zu sammeln und auszuwerten.

Die Linken nennen in ihrem Antrag Zahlen, die bei diesen Treffen zwischen Verwaltung, Vereinen und Fraktionen ermittelt wurden. Demnach seien 782 Katzen innerhalb eines Jahres im Stadtgebiet eingefangen worden, 611 Tiere wurden kastriert. 24 Prozent der Katzen sei erheblich krank gewesen, fast sieben Prozent starben. Die Linken schließen daraus: „Die Voraussetzungen zum Erlass einer Katzenschutzverordnung für das Stadtgebiet liegen damit vor.“ Damit sollten „Schmerzen, Leiden und Schäden freilebender Katzen“ verringert werden.

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Erkundung des 6. Jahrgangs in der Tieroase Bettrath

Veröffentlicht am 4. Februar 2019

Eine sehr erfolgreiche Spendenaktion der Schülerinnen und Schüler der Klassen 6b und 6c im Rahmen des Unterrichtsprojekts „Helft Tieren in Not“! liegt hinter uns. Sie erbrachte insgesamt die sensationelle  Summe von 1400 Euro, die auf die beiden ortsansässigen Tierschutzorganisationen TiNo e.V. (Wickrathberg) und Team pro Animal (Tieroase Bettrath) gleichmäßig aufgeteilt wird. Wir danken allen Beteiligten und Spendern für ihr großartiges Engagement und ihre großzügige Unterstützung!

Und die Aktion sollte noch einen tollen Abschluss finden, denn am Mittwoch, den 31.01.2019, besuchten einige Schülerinnen und Schüler der Klassen 6b und 6c, zusammen  mit Fr. Wecker, Fr. Draschan und Fr. Krebs die „Tieroase Bettrath“ in der Hackestraße 15 in Mönchengladbach, um den Mitarbeiterinnen des Vereins „Team pro Animal“ die Spende und andere kleine Geschenke, wie eine Futterspende und ein selbstgemaltes Hundebild, persönlich zu übergeben und um aus erster Hand mehr über die Arbeit des Vereins Team pro Animal zu erfahren. Drei Mitglieder des Vereins empfingen uns bei winterlichen Temperaturen mit Süßigkeiten und Getränken. In persönlichen Gesprächen in kleinen Gesprächsrunden wurden wir  über Maßnahmen wie Kastrationsprogramme für Katzen, die Lebensbedingungen von Tieren in Spanien und die vielfältigen Tätigkeiten des Vereins für Tiere in Not informiert. Danach zeigten uns die freundlichen Mitarbeiterinnen einige Tiere im Haus, erzählten deren Geschichte und erklärten uns die Pflege von Haustieren und den Umgang mit Katzen und Hunden, die zum Teil in der Vergangenheit keine gute Erfahrung mit Menschen gemacht haben. Außerdem wiesen die Mitarbeiterinnen uns aber auch darauf hin, was jeder bedenken sollte, der ein Tier vom Tierschutz zu sich nimmt und welche Verantwortung damit verbunden ist. Leider erfuhren wir in diesem Zusammenhang aber, dass auch in Deutschland viele Hunde und Katzen von Menschen ausgesetzt oder abgegeben werden. Solche Hunde und Katzen werden dann auch in der Tieroase medizinisch versorgt und liebevoll „aufgepäppelt“, um danach in ein neues geeignetes Zuhause vermittelt zu werden. Am schönsten war aber natürlich, neben den angebotenen Leckereien, der direkte Kontakt zu einigen Tieren in der Tieroase, wie zum Beispiel zur menschenbezogenen Katze Kim, die kurz vor der Geburt ihrer Jungen letztes Jahr in der Tieroase abgegeben worden war. Die Hunde genossen die Streicheleinheiten der Kinder sichtlich und suchten immer wieder den Körperkontakt. Vor allem die beiden Rüden Tono und Lucky sowie die „Kampfschmuserin“ Salchicha (genannt „die Wurst“ ) eroberten gleich alle Menschenherzen im Sturm. Aber auch die Podenco-Hündinnen, die temperamentvolle Prinzessa und die sanfte Loni,  weckten das Interesse der Schülerinnen und Schüler. Als die Rückfahrt anstand, waren alle sehr traurig, denn ein schöner Besuch ging zu Ende.

Wir wünschen allen Hunden und Katzen in der Tieroase, dass sie bald nette Menschen finden werden, die ihnen ein neues Leben schenken,  – sie haben es verdient!

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Tieroase Bettrath: Alles für den Dackel

Tieroase Bettrath

Tieroase Bettrath: Futter, Leckerli, Kauknochen, Tierarztkosten und Medizin – Irmtraud Schweitzer vom Team Pro Animal e. V. weiß schon genau, in was die 1 000 Euro aus der Spende der CamData fließen werden.

„Das geht alles direkt ans Tier!“, sagt sie und freut sich mit Margit Hechel über die Unterstützung durch die Firma CamData.

Für deren Mitarbeiter war die Spendenaktion ein besonderer Anreiz. Sport zu treiben. Der tierisch gute Zweck spornt an.682 Euro haben sie erlaufen, erschwommen und erradelt. Aufgestockt von der Geschäftsführung, kam das runde Sümmchen heraus.

Einer, der davon profitiert, ist der vierjährige Billy. Der hübsche Kerl wurde in der Tieroase abgegeben. Da seine Erziehung etwas
schleifen gelassen wurde, sucht die Tieroase ein hundeerfahrenes Herrchen. „Wenn Billy auf einen neuen Hund trifft, will er zeigen,
was er kann“, erklärt Irmtraud Schweitzer sein etwas stürmisches Naturell. „Aber Billy ist lernfähig und auch willig“, versichert
sie und ist zuversichtlich, dass er vermittelt werden kann. Tatsächlich liegt der „Angeber“ kurz darauf lammfromm am Kaffeetisch
und genießt seine Streicheleinheiten. Er will halt auch sein Stück vom Glück.

Mehr Info über Billy und die anderen Tieroasen Bewohner gibt es über 02161/479 6838 oder www.teamproanimal.de. (pek)

Quelle: Pluspunkt Neuwerk April 2019 Petra Käding

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Bloß weg mit dem Tier

Mönchengladbach Am Anfang war sie noch so groß, die Tierliebe. Jetzt ist Urlaubszeit, und mancher Hunde-, Katzen- und Kleintierbesitzer merkt: Oh, das ist aber lästig, wenn wir nach Malle fliegen… Und jetzt? Die ersten Gladbacher Vierbeiner sind schon beim Tierschutz gelandet.

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VonTerriermix-Mädchen Lilly schaut, als ob es noch gar nicht begreifen könnte, dass Frauchen es abgeschoben hat. Seit Montag ist die erst eineinhalbjährige Hündin in der Tieroase Bettrath. Ihre Besitzerin kam, einen Badeanzug unterm luftigen Hängekleidchen tragend, und gab Lilly einfach ab. Die Begründung der Besitzerin, die auf Ende vierzig geschätzt wird: Sie sei herzkrank und könne sich nicht um den Hund kümmern. „Die hat alles andere als krank ausgesehen“, sagt Irmtraud Schweitzer, eine der fünf Damen aus dem Vereinsvorstand des Teams Pro Animal e. V.. Ihre Beobachtung: „Zu Ferienbeginn werden auffällig viele Tiere abgegeben – mit einer der Erklärungen: Allergie, Umzug, Krankheit. Das können sie dann richtig fühlen, dass die ihr Tier einfach abgeben wollen, vielleicht, weil sie in den Urlaub fahren.“ Problematisch ist, dass die Tieroase nur eine begrenzte Anzahl an Tieren aufnehmen kann. „Gerade erst mussten wir vier Hunde ablehnen“, bedauert Irmtraud Schweitzer. „Aus Platzgründen…“

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Mönchengladbach:“Tierschutz kennt keine Grenzen“

Mönchengladbach 2002 gründeten Tierschützerinnen den Verein „Team Pro Animal“. 2012 eröffneten sie ihr privat geführtes Heim „Tieroase“, in dem sie auch Vierbeiner aus anderen Ländern aufnehmen, versorgen – und bestenfalls vermitteln.

Wer die Tieroase an der Hackesstraße 115 betritt, kommt um eine ausgiebige Begrüßung der tierischen Bewohner nicht herum. Über Besuch scheinen sich die Hunde hier riesig zu freuen. Gleich mehrere Vierbeiner kommen sofort angelaufen und möchten zunächst einmal ordentlich gestreichelt werden.

Seit mittlerweile fünf Jahren gibt es das privat geführte Heim für Tiere nun schon. „Damit haben wir uns einen Traum erfüllt“, sagt Tierheimleiterin Irmtraud Schweitzer stolz. Seither beherbergt die Tieroase immer um die zehn Hunde und Katzen. Tiere, die kein Zuhause mehr haben, weil das Herrchen verstorben ist oder sie einfach nicht mehr gehalten werden können, treffen hier auf Menschen, die sich liebevoll um die Fellnasen kümmern.

„Wir lieben diese Arbeit und handeln aus vollem Herzen“, betont Margit Hechel vom Vorstand des Vereins. Neben den deutschen Tieren kommen auch Tiere aus Teneriffa in dem Heim unter. Mit dem dort ansässigen Partnerverein „Pro Animal“ besteht eine langjährige Kooperation. Bieten sich dem Verein in Deutschland die räumlichen Möglichkeiten für weitere Aufnahmen von Tieren, bringen Flugpaten die Hunde über den Ozean hinweg nach Deutschland in die Tieroase.

Gerade im Süden und Osten Europas produzieren unzählige freilaufende Hunde jedes Jahr Nachwuchs und die Population wächst. Die Hunde sind stets hungrig und durstig. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als Abfallbehälter zu plündern und zu betteln. Da die Ordnungsbehörden die Tiere als „für Touristen nicht schön anzusehen“ empfinden, werden diese entfernt und in Tötungsstationen beseitigt. „Für uns kennt Tierschutz eben keine Grenzen“, betont die Tierheimleiterin.

Die Hunde und Katzen in Deutschland hingegen, seien meist gut zu vermitteln. Um ein Tier bei sich aufzunehmen, müsse man aber erst einen „Eignungstest“ bestehen. „Für uns ist es wichtig, dass die Tiere und das potenzielle Herrchen harmonieren“, erklärt Schweitzer.

Die Tieroase finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie aus dem Erlös des Betreibens eines Trödelladens an der Eickener Straße 288. In den letzten Jahren konnten die Tierschützerinnen und ihre tatkräftigen ehrenamtlichen Helfer bereits viel bewegen. Anfang September feierten sie ein großes Sommerfest und konnten die Vereinskasse ein wenig auffüllen. Und das Geld können sie auch gut gebrauchen: „Wir benötigen dringend neue Hundehütten“, sagt Hechel. Auf dem Fest tummelten sich auch viele der bereits vermittelten Vierbeiner und ihre neue Herrchen. „Zu sehen, dass die Hunde sich wohlfühlen und sich positiv verändert haben, ist ein großartiges Gefühl“, sagt Schweitzer sichtlich gerührt. „Dafür lohnt sich Tierschutz.“ Informationen zur Tieroase, dem Verein „Team Pro Animal“ und dem Ehrenamt gibt es auf www.teamproanimal.de.

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Stadtverwaltung und Katzenschützer arbeiten zusammen

Die unkontrollierte Vermehrung verwilderter Hauskatzen soll weiter eingedämmt werden / Land fördert Kastrationsprojekte

Bei der Aufgabe, die unkontrollierte Vermehrung verwilderter Hauskatzen in Mönchengladbach weiter einzudämmen, arbeiten Katzenschutzvereine und Stadtverwaltung jetzt intensiver zusammen. Bei einem Treffen im Fachbereich Tiergesundheit mit Tierschützern und Vertretern des Ordnungsamtes und den städtischen Tierärzten wurden die Probleme und Lösungsansätze erörtert.

Auch in Mönchengladbach gibt es in örtlich begrenzten Bereichen eine Überpopulation verwilderten Hauskatzen, die zum Teil unterernährt und krank sind. Häufig wird die unkontrollierte Vermehrung noch von nicht kastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten verschärft. Die hohe Katzendichte führt aber auch zu Belästigungen von Anwohnern oder zu Gefahren für brütende Singvögel.

Im Mittelpunkt des Treffens stand deshalb die Frage, wie eine unkontrollierte Vermehrung von Katzen eingedämmt werden kann. Die Vertreter der Katzenschutzvereine praktizieren dazu bereits seit langer Zeit das System „Einfangen-Kastrieren-Freisetzen“ und haben so bereits einen wertvollen Beitrag zur Eingrenzung des Problems geleistet.

Die Kennzeichnung der Katzen mit Microchip oder Ohrtätowierung lässt auch später eine eindeutige Identifizierung der Tiere zu. Einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit legen die Katenschützer auf die Vermittlung von Jungtieren, die sich im Gegensatz zu den Elterntieren auch in „gute Hände“ vermitteln lassen. Wie so oft sind dem ehrenamtlichen Engagement der Katzenschutzvereine aber finanzielle Grenzen gesetzt. Die aus Spenden finanzierten Kastrationsprojekte reichen einfach nicht aus, um dem Anstieg der Katzenpopulation nachhaltig zu begegnen.

Eine wichtige Botschaft: Katzenkastrationsprojekte von Tierschutzvereinen können auch mit Geld des Landes NRW unterstützt werden. Das Land fördert solche Projekte mit 40 Euro pro kastrierter Katze und 25 Euro pro kastriertem Kater. Die maximale Höhe der Förderung beträgt 5.000 Euro pro Tierschutzverein. Diese Beträge sind zwar nicht ganz kostendeckend, erleichtern die Tätigkeit der Vereine aber erheblich. Die Mönchengladbacher Vereine haben bereits entsprechende Förderanträge gestellt.

Die Katzenschutzvereine haben mit den Vertretern der Stadtverwaltung vereinbart, die Kastrationsprojekte in den Problembereichen fortzusetzen und zu intensivieren.

Sollten das Engagement der Vereine nicht zu einer nachhaltigen Verminderungen der Katzenpopulation führen, besteht die Möglichkeit, einen Kastrationszwang für Freigängerkatzen behördlich anzuordnen.

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Tieroase Bettrath

Irmtraud Schweitzer (61 Jahre) ist Leiterin in der Tieroase Bettrath, in der Hunde und Katzen untergebracht sind.

Von Alina Kleinschmidt, 8b, Franz-Meyers-Gymnasium Mönchengladbach

Seit wann gibt es die Tieroase Bettrath?
Die Tieroase gibt es seit April 2012, also seit über zwei Jahren. Aber den Verein Team Pro Animal, der die Tieroase gegründet hat, den gibt es schon seit 2002.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Wir haben alles ehrenamtliche Mitarbeiter: Gassigänger, Leute, die zum Putzen und zum Füttern kommen; es sind jede Menge Mitarbeiter, alles in allem könnten das dann so 15 bis 18 Leute sein.
Welche Ziele verfolgt die Tieroase und was ist ihre persönliche Motivation, hier zu arbeiten?
Die Ziele des Vereins sind in erster Linie der Tierschutz, im Speziellen die Aufnahme und Versorgung von den Tieren in unserer Tieroase. Dies ist ein privat geführtes Heim für Tiere: Wir kümmern uns um die Weitervermittlung der Tiere mit Beratung über artgerechte Haltung sowie die Nachbetreuung und Kontrollbesuche. Und dann arbeiten wir auch gerne mit hiesigen und ausländischen Vereinen zusammen, und wir finanzieren die Kastrationen an freilebenden, verwilderten Katzen. Das sind die Ziele des Vereins.
Ich habe meine eigenen Katzen auch hierher, es würde mich interessieren, wie viele Katzenkinder Sie normalerweise hier versorgen.
Das kommt darauf an, ob es kleine Kätzchen oder erwachsene Katzen sind. Kleine Katzen haben wir meistens in einem Wurf zusammen, und im Jahr 2014 waren es besonders viele; aber wir haben drei große Katzenzimmer und eine Quarantänestation für die Katzen.
Für wie viele Tiere haben Sie Platz?
Wir können um die zehn Hunde aufnehmen und bei den Katzen können es schon mal über 20 werden, besonders wenn kleine Kätzchen da sind.
Wie sind die Tiere untergebracht?
Die Katzen sind in Katzenzimmern untergebracht, die Hunde schlafen nachts in Hundezimmern, die sehen aus wie kleine Wohnzimmer. Tagsüber sind sie dann im Auslauf. Wir haben keine Zwinger, also die Hunde können sich frei bewegen.
Welche Ausstattung haben sie?
Für die Katzen in den Katzenzimmern haben wir Kuschelmöbel, Kratzbäume, eine Couch, es sieht aus wie in einem kleinen Wohnzimmer.
Wie funktioniert die Vermittlung der Tiere?
Die Interessenten kommen zu den Öffnungszeiten zu uns und können sich dann ein Tier aussuchen. Sie können Kontakt aufnehmen, um festzustellen, ob es auch das richtige Tier für sie ist. Wenn sie sich dann ein Tier ausgesucht haben, füllen sie bei uns ein Formular aus, unsere sogenannte Selbstauskunft, dort wird dann alles Wissenswerte festgehalten.
Wie wird das Ganze finanziert?
Wir finanzieren uns selber, wir bekommen keine öffentlichen Gelder, das heißt, wir sind auf Spenden angewiesen; wir haben Mitglieder, von denen bekommen wir einen Mitgliedsbeitrag, und wir unterhalten einen Trödelladen, dessen Erlös alles den Tieren zu Gute kommt.
Haben Sie auch ein eigenes Tier zu Hause?
Im Moment habe ich fünf Katzen und drei Hunde.

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Daten und Fakten

Kontakt Hackestraße 115, 41066 Mönchengladbach, Tel.: 02161 47 96 838 und 02161 636167, www.teamproanimal.de

Fast anderthalb Jahre hat es gedauert, bis der Verein das neue Domizil nutzen durfte. „Wir mussten für das Gebäude eine Umnutzung erreichen – vom Wohnhaus zum Tierheim“, sagt Irmtraud Schweitzer. „Das war nicht so ganz einfach.“ Habe sich aber gelohnt. Nach einigen Renovierungsarbeiten im Haus und aufwendigen Einsatz im Außengelände dürfen die Tiere nun kommen. Die sechs Katzen werden nicht unter sich bleiben, und Perla, die zu Irmtraud Schweitzer gehört, wird alsbald Spielkameraden haben. Vermutlich sogar von weither. Seit Jahren besteht ein enger Kontakt zwischen Pro Animal in Mönchengladbach und dem gleichnamigen Team auf Teneriffa. Von dort werden immer wieder Tiere kommen und in Bettrath ein vorübergehendes Zuhause finden. „Uns ist die Vermittlung der Tiere das wichtigste Anliegen“, sagt Irmtraud Schweitzer. Katzen und Hunde – demnächst auch Kleintiere, – sollen so schnell wie möglich in geeignete Familien vermittelt werden. Der Verein Pro Animal hält Kontakte zu vielen Einrichtungen und Vereinen, die mit Tieren zu tun haben. „Wir sehen uns nicht als Konkurenz für das Tierheim am Hülserkamp“, sagt Irmtraud Schweitzer. „Wir kooperieren beispielsweise, wenn bei uns Fundtiere abgegeben werden.“ Tiere, die von ihren Besitzern abgegeben werden und aus den Tötungsstationen auf Teneriffa sollen sich im Haus und Garten an der Hackestraße so lange wohlfühlen, bis sie vermittelt werden. Das Außengelände ist eingezäunt. „Wir müssen noch Bäume und Sträucher pflanzen, und im Sommer werden wir Sonnensegel spannen.“ 25 Ehrenamtler arbeiten in der Tieroase. „Wir können aber noch mehr gebrauchen.“ Viele Mäuler müssen gestopft, die Katzenklos und Näpfe gesäubert werden, die Hunde brauchen Auslauf, und jedes einzelne Tier dürstet nach Streicheleinheiten und Zuwendung. Pro Animal wird nicht gefördert, er ist auf Ehrenamtliche, Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Dafür gibt es auch Spendenquittungen vom Verein.